LEARNTEC 2025: Digitale Bildung zwischen Technik und Politik

Vom 6. bis 8. Mai 2025 fand in Karlsruhe die Fachmesse LEARNTEC statt – mit mehr als 400 Ausstellenden, begleitet vom Kongress und zahlreichen Vorträgen. Parallel dazu wurde die „New Work Evolution“ als Fachmesse für moderne Arbeitswelten veranstaltet.

lerantec titelbild(Bild: Dominik Roenneke)

Die Learntec ist Europas größte Veranstaltung für digitale Bildung,“ so der Messeveranstalter. Sie findet jährlich statt und bietet intensive Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Trends rund um den Bildungsbereich: „Entdeckt aktuelle Lerntrends rund um Mobile Learning, Virtual Reality oder Digital Leadership auf der wichtigsten internationalen Plattform für digitales, lebenslanges Lernen.“

AV Anbieter zeigen hier ihre Produkte für den Einsatz in Schulen und Hochschulen sowie für Aus- und Weiterbildung. Somit treffen die Besuchenden hier auf großformatige interaktive Displays, auch im 21:9-Format und Projektionslösungen, häufig unter Einsatz von Ultrakurzdistanz- Projektoren und interaktive Optionen. Das Angebot ergänzen viele weitere Produkte und Lösungen rund um den Einsatz in Bildungseinrichtungen: Konferenz-Technik und -Kameras, Audiotechnik, AR-/VR-Technologie, Visualizer, Ladesysteme für Notebooks in Klassenstärke, Display-Halterungen und -Lifte, Medienmöbel oder auch Besprechungs- und Stehkabinen sowie Streaming Rooms (letztere in der Halle 3 / New Work Evolution).

Lernplattformen und IT-Lösungen sind naturgemäß ein Schwerpunkt der Learntec für den digital unterstützen Unterricht und seine Lernstrukturen.

Maker‘s Area Bühne: Vortrag Georg Schlamp: „Warumsich Schule wandeln muss“

Digitalpakt 2.0 Panel „Startchancenprogramm und der 2.Digitalpakt |
Regierungspläne – Wo stehen wir?“

600 Referierende: Fachvorträge auf zahlreichen Bühnen über drei Tage hinweg

Heiß diskutiert: Digitalpakt 2.0

Über die drei Messetage hinweg wurde ein umfangreiches Kongress- und Bühnenprogramm geboten. „Über 600 Referierende stehen euch auf der Messe sowie dem Kongress mit ihrem Knowhow drei Tage lang zur Verfügung“, verkündete der Messeveranstalter. So gab es am ersten Tag in der dm-Arena eine Diskussionsrunde (Format: school@Learntec, Panel A) mit dem Thema: „Startchancenprogramm und der 2. Digitalpakt | Regierungspläne – Wo stehen wir?“. In diesem Panel sprachen Vertretende von Schulträgern, dem Landratsamt Karlsruhe und aus der Wirtschaft über die beiden Förderprogramme Digitalpakt Schule und Digitalpakt 2.0 sowie das Startchancenprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Der Digitalpakt 2.0 wurde im Dezember 2024 beschlossen, der Digitalpakt Schule, der eine Laufzeit von fünf Jahren hatte, lief 2024 aus. Die Teilnehmenden der Diskussionsrunde erhoffen sich Verbesserungen in der Anwendung der Anschlussprogramme und bemängeln, dass im Rahmen des abgelaufenen Digitalpakt Schule ein viel zu großer bürokratischer Aufwand erforderlich gewesen sei. Auch die Infrastruktur sei noch nicht hinreichend entwickelt gewesen, zum Beispiel in den Bereichen Breitbandinternet oder WLAN-Abdeckung. Ferner wurde bemängelt, dass der Bereich „Content“, also die Förderung und Bereitstellung von Lerninhalten, zu kurz gekommen sei. Auch hätte es im Schatten der Pandemie zu viele schnelle Lösungen gegeben, die nicht langfristig ausgelegt gewesen seien.

Was soll verbessert werden?

Die Forderungen an den Digitalpakt 2.0 sind zahlreich. Er ist natürlich nötig, um den Anschluss an die beendete Förderung durch den Digitalpakt Schule stemmen zu können. Schulen, die ihre Unterrichtsformen frühzeitig medialisierten und digitalisierten, müssen bereits die Anschlusstechnik und systemische Weiterentwicklungen bedenken. In jedem Fall geht es um Lösungen, die langfristig und nachhaltig eingesetzt werden können.

Die Konstellation ist grundsätzlich nicht einfach: Die Schulträger scheuen den großen Verwaltungsaufwand, sie sind die Schnittstelle zwischen dem Förderungsgeber und den Schulen als Nutzende. Die Schulen selbst planen und realisieren zwar den Unterricht, haben aber kaum die Gelegenheit, das übergroße Angebot an Hard- und Software-Lösungen sowie an Lernplattformen und Tools zu überblicken. Hinzu kommt noch, dass funktionierende Lösungen unabdingbar auf IT-Strukturen mit Administration basieren und im Betrieb angriffssicher und datenschutzkonform laufen müssen.

All das ist nur handhabbar mit solider und fachgerechter Planung und Umsetzung durch AV-/IT-Fachleute.

Quelle: COM! – Das Computer Magazin