Sprachbarrieren beeinträchtigen die interne und die externe Business-Kommunikation und hemmen die Expansion von Unternehmen. So lautet die zentrale Aussage einer aktuellen Untersuchung von DeepL, dem deutschen Start-up, das sich mit seinen KI-basierten Übersetzungs-Tools viel Anerkennung erworben hat. Das Whitepaper „Die Sprachrevolution: Wie Unternehmen mit KI besser kommunizieren können“ gibt Einblicke zum aktuellen Einsatz von KI und dem Potenzial von KI-Sprachtechnologie für globale Unternehmen. Es basiert auf den Ergebnissen einer neuen Umfrage unter 780 Entscheidungsträgern mit Senior-Rang aus dem EMEA-Raum und den USA.
(Bild: Alexander Limbach/Shutterstock)
„Englisch hat sich zwar als internationale Geschäftssprache etabliert, doch tatsächlich beherrschen nur etwa 20 % der Weltbevölkerung die Sprache auch fließend“, erklärt Jaroslaw Kutylowski, CEO und Gründer von DeepL. „Das hat erhebliche Auswirkungen auf globale Unternehmen und Fachkräfte: Mehr als die Hälfte der C-Level-Führungskräfte verbringt jeden Tag über eine Stunde damit, sich mit ineffektiver Kommunikation zu befassen. Diese Herausforderung betrifft aber auch viele andere Management- und Führungsebenen.“
Schwierigkeiten bei der Marktexpansion (35 %), der Ansprache von internationalen Kunden (32 %) und beim Kundenservice (24 %) nennen die befragten Führungskräfte im DeepL-Report als die größten sprachbezogenen Hindernisse, mit denen sich ihre Unternehmen in ihrem Alltag konfrontiert sehen.

Jaroslaw Kutylowski, CEO und Gründer von DeepL
Insbesondere die Expansion in neue Märkte ist den Aussagen der Befragten eine große Herausforderung für europäische Unternehmen, die in Regionen mit mehreren Amtssprachen oder in exportorientierten Volkswirtschaften tätig sind, darunter in Belgien (45 %), Deutschland (41 %) und dem Vereinigten Königreich (44 %). Die USA (37 %) liegen als zweitgrößte Exportwirtschaft der Welt dicht dahinter. Von den untersuchten Märkten berichteten Frankreich (42 %), die USA (38 %) und Belgien (38 %) auch von großen Herausforderungen bei der Betreuung von internationalen Kunden, was die Bedeutung zuverlässiger Sprach-Tools in diesen Regionen unterstreicht.
Auch interne Sprachbarrieren machen es globalen Unternehmen schwer, ihr Geschäft effektiv und effizient voranzutreiben. Insbesondere die Niederlande (31 %) und Frankreich (25 %) melden dem DeepL-Whitepaper zufolge den höchsten Handlungsdruck, was die Unterstützung von mehrsprachigen Teams angeht.
Spezialisierte KI-Tools als Hilfsmittel
Um ihre Sprachprobleme bewältigen, setzen mehr und mehr Unternehmen auf KI-gestützte Sprach-Tools wie DeepL. In allen Regionen gehören geschäftliche Abläufe (28 %), Arbeits-Tools (19 %) und spezifische Aufgaben wie Übersetzungen (25 %) zu den wichtigsten Posten bei der KI-Budgetierung. „72 % der Befragten planen, KI in ihre täglichen Abläufe zu integrieren, und 25 % möchten sich 2025 dabei auf spezifische Aufgaben wie Übersetzungen konzentrieren“, berichtet Kutylowski. In den Niederlanden sind demnach die höchsten KI-Investitionen geplant: Ganze 30 % der niederländischen Unternehmen möchten KI über alle Bereiche hinweg integrieren, dicht gefolgt von Deutschland (29 %), Belgien (28 %), Frankreich (26 %) und den USA (25 %).
Durch die Verbindung von KI-Sprachlösungen mit menschlicher Expertise und Aufsicht können Unternehmen dem Whitepaper zufolge insbesondere in stark regulierten Branchen wie dem Rechtswesen und der Fertigung Kommunikationsprobleme lösen und interkulturelle Herausforderungen bewältigen. Konkret reichen die Möglichkeiten vom Einsatz von KI-Sprachtechnologie in Verbindung von externen Übersetzungsagenturen (32 %) über die Unterstützung interner Übersetzungsteams mit KI (31 %) bis hin zur Einbindung von KI in wichtige Produkte (26 %).
„Um mit Menschen aus anderen Ländern zu kommunizieren, verwenden wir natürlich Englisch – und bei uns ist immer alles dringend. Doch früher hat es das Team einen halben Tag gekostet, ein englisches Dokument ins Japanische zu übersetzen. Heute, mit DeepL, können wir das Ganze superschnell erledigen“, berichtet Shoji Otsubo, Senior Manager bei Panasonic Connect.
Wo KI-Tools ProAV-Anwendern helfen
Auch in ProAV-Szenarien spielen sprachmächtige KI-Lösungen zunehmend ihr Potenzial aus. Moderne KI-Spracherkennungssysteme ermöglichen eine schnelle und präzise Transkription von Audioinhalten. In der ProAV-Produktion können Videos durch automatische Untertitel barrierefrei und international verständlich gemacht werden. Das spart Zeit und Kosten im Vergleich zu manuellen Prozessen.
Ein weiteres Beispiel sind Live-Übersetzungen bei Meetings und Events. KI-basierte Übersetzungssoftware erlaubt es, Inhalte simultan in mehrere Sprachen zu übersetzen. So können Vorträge oder Präsentationen einem globalen Publikum zugänglich gemacht werden – sei es durch Echtzeit-Untertitelung oder durch KI-generierte Audiospuren.

Videoinhalte müssen oft an verschiedene Märkte angepasst werden. KI hilft bei der automatischen Synchronisation von Sprachaufnahmen und der Übersetzung von Begleitmaterialien, sodass Inhalte schneller und kosteneffizient für internationale Zielgruppen verfügbar sind.
Doch trotz enormer Fortschritte gibt es Herausforderungen: Die Qualität der Übersetzungen hängt entscheidend von der Trainingsbasis der KI ab. Fachbegriffe, kulturelle Nuancen oder kontextabhängige Bedeutungen können die Technik (noch) an ihre Grenzen bringen.
KI-Übersetzer als ständige Begleiter
KI-gestützte Übersetzungen sind zu einem selbstverständlichen Teil der täglichen Arbeit geworden. Dafür muss man in der Regel nicht einmal mehr ein separates Tool aufrufen. Smarte Übersetzungsfunktionen sind oft direkt und in Echtzeit in der verwendeten Kommunikations- und Kollaborations-Software verfügbar.
Andrea Wörrlein ist Geschäftsführerin von VNC in Berlin und Verwaltungsrätin der VNC AG in Zug. Ihr Unternehmen entwickelt Open-Source-basierte Kommunikations- und Kollaborationslösungen für große Organisationen. Auf die Frage, ob KI heute schon in Meetings und Videokonferenzen Notizen machen, Inhalte protokollieren, transkribieren und in Echtzeit übersetzen kann, sagt Wörrlein: „Ja, einige Collaboration-Plattformen haben diese Funktionalität bereits integriert. Aber Vorsicht, hier ist dringend auf den Datenschutz zu achten. Wir raten ausdrücklich zur sicheren Nutzung von KI-Funktionen innerhalb der eigenen Infrastruktur, wie etwa von Sprachmodellen auf eigenen Rechnern statt in der Public Cloud.“

Der wohl wichtigste Vorteil sei die einfache Integration in die internen Workflows. „Das kann die Ablage in Form von Besprechungsprotokollen, die Überwindung von Sprachbarrieren in internationalen Teams oder die Unterstützung in Kundensituationen sein.“ Hinzu komme die einfache Verfügbarkeit und Skalierbarkeit sowie die Kostenersparnis. Dabei müsse allerdings klar sein: KI-Übersetzer können den direkten Kontakt nur bedingt ersetzen, da viele Nuancen wie Betonungen oder nonverbales Verhalten nicht übermittelt werden.
Nina Koch, Director Customer Success Continental Europe bei Slack, meint: „Slack AI hilft Unternehmen, das in Slack geteilte Wissen einfach und effizient zu nutzen. Das gilt für die KI-gestützte Suche auf der Plattform selbst, aber auch in verschiedenen Typen von Dokumenten oder auf Google Drive. Zudem unterstützt Slack AI dabei, mit Zusammenfassungen von Threads und Channels immer den Überblick zu behalten. Slack AI erstellt außerdem Transkriptionen und Notizen für die Videocall-Huddles und bietet einen KI-gestützten Workflow-Builder. Diese Funktionen ermöglichen es, schneller Antworten zu finden, Wissen zu destillieren und Ideen zu entwickeln. Auf diese Weise lassen sich mit Slack durchschnittlich 97 Minuten pro Woche einsparen.“

Spracherkennung und Übersetzung beim Arzt
Die Computerlinguistik hat sich bereits früh mit der Untersuchung der Sprache aus der Perspektive des Rechners befasst. Maschinen übersetzen mehr als eine Milliarde Wörter am Tag. Das ist mehr, als alle Übersetzer innerhalb eines Jahres schaffen. Doch trotz technischer Entwicklung ist der menschliche Faktor nach wie vor mit entscheidend für den Erfolg. Eine gute Spracherkennung ist notwendige Voraussetzung für gute Übersetzungen. Spracherkennung sollte zudem in Echtzeit erfolgen, um Hand in Hand mit einer Transkription oder einer Übersetzung gehen zu können. „Das ist heute im privaten Bereich mit den üblichen Anwendungen der Spracheingabe, wie man es von Smartphones kennt, möglich – inklusive Übersetzung“, so Jan Schneider, Leiter Vertrieb und Marketing egs Computer Vertrieb GmbH.
„Es gibt aber auch Szenarien, die noch einen Schritt weiter gehen: Wir testen derzeit mit unseren Partnern die KI-Software des dänischen Entwicklers Corti, die darauf fokussiert ist, die Dokumentation im medizinischen Umfeld zu revolutionieren. Hierbei lauscht die Software einem Arzt-Patientengesprächen und transkribiert es nicht einfach nur, sondern versteht, welche Infos medizinisch relevant sind, etwa für die Anamnese, und welche nicht. Nach Abschluss des Gesprächs werden alle relevanten Infos wie Krankheitsgeschichte, Symptome und Medikamenteneinnahme übersichtlich in einem vordefinierten Dokument zusammengefasst und können direkt in die Patientenakte übernommen werden. Das Ganze funktioniert auch, wenn das Gespräch über eine Online-Sitzung stattfindet.“
Der Gesetzgeber schreibt vor, dass medizinische Interaktionen dokumentiert werden müssen. Je nach Bereich, in dem man tätig ist, kostet die Dokumentation den Behandler momentan zwischen 35 und 60 Prozent seiner Zeit, berichtet Florian Schwiecker, Chief Partnerships Officer von Corti.
„Unsere KI ist ein Copilot, der automatisch das Gespräch in Echtzeit schreibt und dokumentiert. Und weil unsere KI ausschließlich mit medizinischen Datensätzen programmiert ist, macht sie das auch medizinisch korrekt. Das heißt, egal ob wir über Pizza reden im Rahmen eines Patientengesprächs oder über die Fußballergebnisse von gestern, das wird zwar alles verstanden, aber kommt nicht in die Dokumentation, sondern wirklich nur die relevanten Punkte auf die Art und Weise, wie sie reinkommen sollen“, betont Schwiecker.

Zum Thema Übersetzung erläutert er: „Unser Tool ist nicht angetreten zu übersetzen. Aber wir können das natürlich trotzdem. Unsere KI ist sprachunabhängig. Sie funktioniert tatsächlich wie ein menschliches Gehirn, das Medizin studiert hat. Egal, welche Sprache wir oben drauf setzen, es hat immer das medizinische Verständnis.“
Schwiecker nennt ein Beispiel, wo dieser Fähigkeit zum Tragen kommt: „Wir haben in Amerika, gerade in den Südstaaten der USA, viele spanisch sprechende Menschen. Sie kommen aus Mexiko oder aus Mittel- und Südamerika und haben Spanisch als Muttersprache, und es gibt viele spanisch sprechende Ärzte. Nun muss aber in Englisch dokumentiert werden. Wir haben unseren Copilot dort im Einsatz, wo die Menschen spanisch sprechen, das wird aber live in Englisch dokumentiert, wie es das amerikanische Gesundheitssystem erfordert.“
Ein weiteres Einsatzszenario sieht Schwiecker in Deutschland: Dort arbeiten bekanntlich viele Ärzte, die aus dem Ausland kommen und keine Muttersprachler sind. „Unsere KI kann das natürlich trotzdem verstehen und in perfektem Deutsch darstellen“, so Schwiecker.
Eine Frage des Vertrauens
„Confidential AI ist ein integraler Bestandteil unserer VNClagoon-Suite“, erklärt Andrea Wörrlein. „Dabei legen wir großen Wert auf Wahlfreiheit und Sicherheit. Das beginnt schon bei der Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Sprachmodell. Innerhalb der Suite ist es frei wählbar und multimodal einsetzbar, beispielsweise innerhalb unseres Videokonferenz- und Messenger-Moduls VNCtalk für Einzel- oder Gruppenchats. KI kann auch in Video Calls eingebunden und für Zusammenfassungen, Übersetzungen oder die Terminplanung verwendet werden.“
Zur KI ihres Unternehmens erläutert Slack-Managerin Nina Koch:„Slack AI ist eine vertrauenswürdige und intuitive generative KI-Erfahrung, die nativ dort verfügbar ist, wo Arbeit ohnehin stattfindet: in Slack. Darüber hinaus haben wir mit Agentforce vor Kurzem eine neue Ära des Arbeitsplatzes mit KI gestartet, bei der Menschen und digitale Agenten über eine benutzerfreundliche, dialogorientierte Schnittstelle nahtlos zusammenarbeiten: Autonome KI-Agenten bieten vollständig anpassbare KI-Funktionen, die eine Verbindung zu beliebigen Unternehmensdaten herstellen und spezifische Aufgaben aktiv erledigen können.“

Halluzinationen in der Übersetzung
Ein zentrales Problem generativer KI sind Halluzinationen. Die KI gibt Informationen wieder, die plausibel klingen, aber frei erfunden und faktisch falsch sind. Teils belegt sie die falschen Behauptungen sogar mit Quellen, die es gar nicht gibt. Daher stellt sich die Frage nach der Verlässlichkeit von KI-Übersetzungen.
Florian Schwiecker meint dazu: „Dazu muss man verstehen, wie KI funktioniert. Wir reden hier von generativer KI. Das heißt, sie ist mit Datensätzen trainiert worden. Je besser die Datensätze sind, desto besser kann generative KI anhand eines unbekannten Falles ein Ergebnis produzieren. Etwas zu beurteilen, was die KI kennt, ist einfach, aber etwas zu beurteilen, was sie nicht kennt, ist viel schwieriger. Da liegen die Unterschiede zwischen den normalen KIs, die Sie am Markt finden wie OpenAI. Sie sind mit einem sehr großen Datenvolumen an allgemeinem Content trainiert worden. Das macht sie viel anfälliger zum Halluzinieren als die Corti-KI, die nur mit medizinischen Daten trainiert ist, die zudem sehr gut gelabelt sind.“
„Das hängt von der Art des Textes ab“, meint wiederum Andrea Wörrlein. „Bei standardisierten, sich wiederholenden Texten und Situationen ist die Gefahr von Halluzinationen vergleichsweise gering. Bei komplexen Texten oder Echtzeitsituationen sind sie dagegen die Regel. Sie müssen daher durch sprachkundige Personen sowie durch ausführliches und kontinuierliches Training der Modelle minimiert werden. In den genannten Situationen raten wir dringend vom Einsatz von KI-Übersetzern ab.“
Grenzen und Risiken
KI-Übersetzungen haben schon jetzt viele Vorzüge, zum Beispiel in Bezug auf Schnelligkeit, die Verarbeitung großer Datenmengen oder die Genauigkeit bei gut trainierten Modellen. Was ihnen noch fehlt, sind vor allem die Feinheiten in der menschlichen Interaktion, die sich auf die Metakommunikation beziehen. Also der kulturelle Rahmen, die Zwischentöne und Nuancen, die versteckten Signale und Intentionen innerhalb eines Gesprächs. Und die können mitunter wichtiger sein als die eigentlichen Botschaften.
Andrea Wörrlein: „KI-Übersetzungstools sind bestechend schnell und einfach in der unmittelbaren Übersetzung eines Gesprächs in die Company Language. Dadurch können die Inhalte direkt in der Collaboration-Suite weiterverarbeitet werden. Das erleichtert typische Aufgaben wie die Protokollierung, die Dokumentation, die Archivierung, die Aufgabenverteilung, die Einbeziehung weiterer Teammitglieder oder die Vorbereitung von Follow-up-Aktivitäten enorm.“
KI-Tools könnten so die internationale Präsenz von Unternehmen unterstützen, insbesondere im Bereich der Kundenbeziehungen oder der Rekrutierung von Mitarbeitern. Auch erleichtern sie den Zugang zu internationalem Expertenwissen. „Dafür müssen allerdings zwei Voraussetzungen erfüllt sein: erstens eine hohe Qualität der KI-Übersetzungen selbst und zweitens der sichere Einsatz der KI-Tools innerhalb der eigenen Infrastruktur“, so Wörrlein.
Unter Sicherheitsaspekten ist die Möglichkeit, KI innerhalb der eigenen IT-Infrastruktur zu betreiben und auf unternehmenseigene Daten zuzugreifen, von zentraler Bedeutung. Damit erhalten Unternehmen einen sicheren und transparenten Zugang zu ihrem eigentlichen Schatz: dem gesammelten Wissen in all ihren Systemen. Durch die interne Indexierung aller Dateien, E-Mails oder Chats in Echtzeit wird auch die Sicherheit der Daten gewährleistet. Der Datenzugriff erfolgt immer gemäß der Rolle und dem Berechtigungs-Level der jeweiligen Person. Die Verarbeitung der Prompts kann wahlweise auf den Unternehmensservern oder auf dem lokalen Gerät des Mitarbeiters statt in der Cloud erfolgen. Dies fördert die Datensouveränität und schützt vor unbefugtem Zugriff.
„Die besten Resultate werden bei der Kommunikation per E-Mail, Chat oder Video-Call erzielt“, berichtet Andrea Wörrlein. „Auch für die Übersetzung von Webseiten oder für Support-Bots sind KI-Tools gut geeignet. Bei komplexen und sehr individuellen Szenarien wie Literatur, Humor oder kulturellen Besonderheiten haben sie allerdings Schwierigkeiten. Auch fachspezifische Texte können eine Hürde darstellen, sofern die KI-Tools nicht explizit darauf trainiert wurden. Große Fortschritte werden derzeit bei der Handschrifterkennung gemacht. Wir sind sehr überrascht über die Genauigkeit, die wir inzwischen in unseren Projekten erreicht haben.“

Fazit & Ausblick
Die Entwicklung von KI schreitet rasch und stetig voran. Das gilt auch für den Bereich der Übersetzung. Datenschutz und Sicherheit spielen dabei angesichts der zunehmenden Verbreitung eine tragende Rolle. „Wir sehen weitere Verbesserungsmöglichkeiten in der Präzision und der Schnelligkeit der Übersetzungen, einer besseren Kontextualisierung sowie dem Einsatz von KI-Agenten“ erklärt Andrea Wörrlein. „Hinsichtlich der Einsatzszenarien erwarten wir vermehrt industriespezifische Lösungen, die Integration in Standard-Software und eine Ausweitung des Einsatzes im Bildungswesen. Ein zunehmend wichtiger Punkt wird die Sensibilität im Umgang mit KI und Datenschutz sein. Die Möglichkeit, KI-Modelle lokal auszuführen, wird hoffentlich zu mehr Lösungen führen, die ohne Cloud-Zugriff funktionieren.“
Jan Schneider resümiert: „Die Entwicklung der KI steht noch ganz am Anfang, entwickelt sich aber rasant weiter. Überall dort, wo es einen hohen Sprach- und Dokumentationsanteil gibt, wird die KI zunehmend in Prozesse und Abläufe integriert werden und diese sowohl vereinfachen, beschleunigen als auch qualitativ verbessern, da Transferfehler und Verzögerungen minimiert werden. Egal ob beispielsweise im medizinischen oder juristischen Umfeld, wird KI auch zunehmend als Entscheidungshilfe dienen, wenn es um eine Behandlung oder rechtliche Bewertung geht. Die schlussendliche Entscheidung sollte aber auch in Zukunft immer noch auf Basis der menschlichen Intelligenz getroffen werden.“
Die Zukunft der KI-Übersetzung liegt in der Kombination aus maschineller Effizienz und menschlicher Expertise. Professionelle Sprachspezialisten werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, um die Qualität und die Genauigkeit von Übersetzungen sicherzustellen. Die ProAV-Branche kann durch den intelligenten Einsatz dieser Technik von einer höheren Reichweite, besserer Verständlichkeit und optimierten Workflows profitieren. Mithilfe von KI-Sprachtechnologie können globale Unternehmen Sprache immer mehr sogar zu einem Wettbewerbsvorteil machen, indem sie ihre Effizienz steigern, schneller wachsen und die Kommunikation und Zusammenarbeit optimieren – intern wie extern.