Interaktives Projection Mapping am Ozeanographischen Institut von Monaco

Die Ausstellung „Mediterranean 2050“ nimmt den Besucher noch bis Ende des Jahres mit auf eine raum-zeitliche Reise ins Herz des Mittelmeers ein. Sie zeigt dessen lebendiges Ökosystem und macht auf Umweltprobleme aufmerksam. Ein Highlight der Ausstellung ist eine Pottwalskulptur, die durch interaktive Projektionen zum Leben erweckt wird – gesteuert durch die Mediaserverlösung Modulo Kinetic von Modulo Pi und umgesetzt durch die technische Expertise von ID Scènes.

Interaktive Pottwall-Skulptur(Bild: Oceanographic Institute of Monaco)

Im Oceanographic Institute of Monaco führt die Ausstellung durch Vergangenheit, Gegenwart und eine imaginierte Zukunft des Mittelmeers. Auf über 1.000 m² feiert diese groß angelegte, immersive Ausstellung das maritime Erbe und sensibilisiert für ökologische Herausforderungen. Die Ausstellung ist in vier Bereiche unterteilt, in denen künstlerische Installationen, großflächige Projektionen, interaktive Systeme und modernste Technologie zusammenkommen.

Das Kreativstudio Dreamed By Us übernahm die künstlerische Leitung mehrerer Räume und arbeitete mit dem AV-Dienstleister ID Scènes zusammen, um eine monumentale Pottwalskulptur zu installieren – ein starkes Symbol für das marine Leben. Die fast 5 Meter hohe 3D-gedruckte Skulptur dient als Projektionsfläche für eine interaktive Installation, die auf Bewegungen der Besucher reagiert.

Für diese technisch anspruchsvolle Installation setzte ID Scènes vier Epson-Videoprojektoren ein, gesteuert durch die Mediaserverplattform Modulo Kinetic von Modulo Pi. Ein Kinetic-Designer-Arbeitsplatz und ein V-Node-Server mit sechs Ausgängen verwalten die Inhalte und die Echtzeitinteraktivität.

Der Fuß der Pottwall-Skulptur mit projizierten Inhalten
Der Sockel der Skulptur ist in sieben Zonen unterteilt, jede mit einem UST-10LX LiDAR ausgestattet. Beim Betreten einer Zone erscheint automatisch der passende Inhalt auf der Skulptur (Bild: Dreamed By Us)

Das Mapping auf der Skulptur wurde durch Import des 3D-Modells in die Kinetic Designer-Oberfläche realisiert. „Die detaillierte Form des Wals erforderte einen hybriden Ansatz: eine teilweise 3D-Kalibrierung, gefolgt von manuellem Warping für perfekte Ausrichtung“, erklärt Quentin Grêlé, Medienserver-Operator und Visual Designer bei ID Scènes.

Interaktivität durch LiDAR-Sensoren

Die Interaktivität basiert auf Hokuyo LiDAR-Sensoren, die im Sockel der Skulptur verbaut sind. Der Sockel ist in sieben Zonen unterteilt, jede mit einem UST-10LX LiDAR ausgestattet und einem bestimmten Thema zugeordnet. Beim Betreten einer Zone wird automatisch der zum Thema passende Inhalt auf die Skulptur projiziert.

Modulo Kinetic steuert zudem weitere interaktive Ebenen auf Basis von Besucherbewegungen: animierte Partikel, die Schaum simulieren, räumliche Soundeffekte sowie kurze Texte und Schlüsselinformationen zur Mittelmeer-Geschichte.

Zur Umsetzung dieser Effekte nutzte Quentin Grêlé das node-basierte Compositing-Tool von Modulo Kinetic: „Ich habe den Graph Editor intensiv genutzt, um die LiDAR-Strahlen zu steuern. Sie werden sowohl einzeln für die sieben Themen verwendet als auch zusammengeführt, um eine einheitliche Erkennungsfläche über den gesamten Sockel zu schaffen.“

Das gesamte System wurde für das Museumsteam automatisiert und angepasst. Dank der Show-Control-Tools von Modulo Kinetic lassen sich Sequenzen und Einstellungen über ein eigenes Bedienpanel einfach steuern – etwa das Ein- und Ausschalten der Projektoren, Wechsel der Medienthemen oder die Hintergrundatmosphäre.

Durch die Kombination aus komplexem Mapping, präziser Interaktivität und intuitiver Steuerung wurde Modulo Kinetic zum zentralen Werkzeug für diese innovative Installation.

Quelle: COM! – Das Computer Magazin