Latenzfreie Videos für die Kirchengemeinde

In kleineren Installationen kann eine hochwertige AV-over-IP-Lösung den Mitgliedern einer Kirchengemeinde ein zuverlässiges und nahtloses Seherlebnis bieten, während nur eine minimale Netzwerkinfrastruktur und -konfiguration erforderlich ist. In der evangelischen Christus-Gemeinde Neukirchen-Vluyn zielte ein Projekt darauf ab, Videoinhalte mit nahezu null Latenz für Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen bereitzustellen.

Gebäude der Christus-Gemeinde Neukirchen-Vluyn
Die Christus-Gemeinde Neukirchen-Vluyn besteht aus circa 85 Gläubigen. Herzstück des Gemeindelebens ist der Gemeindesaal.

Matrox ConvertIP bot dabei flexible Möglichkeiten für die Übertragung von Full-HD-Videos an einen Projektor und einen Anzeigemonitor in zwei separaten Bereichen. Zudem unterstützt diese Lösung Änderungen, ohne dass viel technisches Fachwissen oder eine umfangreiche Infrastruktur erforderlich sind.

Für die Installation in der Kirche waren eine Reihe wichtiger Anforderungen zu beachten:

  • Hochwertige Komprimierung: Mit Colibri priorisierte die Kirche einen hochwertigen Stream über ein 1G-Netzwerk und stellte so eine überlegene Qualität ohne Artefakte sicher, selbst bei begrenzter Infrastruktur.
  • Nahezu keine Latenz: Da das Publikum in Echtzeit mit Inhalten interagiert, war eine Latenz von nahezu Null entscheidend, um sicherzustellen, dass Videoqualität und Timing für ein reibungsloses Seherlebnis aufeinander abgestimmt sind.
  • Flexibilität und Skalierbarkeit: Das System musste anpassungsfähige Setups in mehreren Räumen unterstützen und einfache Übergänge ohne komplexe Neukonfigurationen oder zusätzliche Verkabelung für Videogeräte ermöglichen. Alle Endpunkte arbeiten innerhalb einer gemeinsam genutzten Switching-Infrastruktur.
  • Zuverlässigkeit: Die Kirche benötigte ein System, das bei minimaler technischer Überwachung eine konstante Leistung erbringt, da die Einrichtung von Freiwilligen betrieben wird.
Projektor, aufgehängt an der Decke
Matrox ConvertIP ermöglicht eine flexible Übertragung von Full-HD-Videos an einen Projektor und einen Anzeigemonitor

Die Kirchengemeinde entschied sich dafür, ein unkompliziertes, aber effektives IP-basiertes AV-System installieren zu lassen, das auf Matrox ConvertIP basiert. Mit 1G-Switches und Colibri liefert diese Einrichtung komprimiertes Full-HD-Video in Echtzeit an feste und mobile Endpunkte. Matrox ConvertIP ist eine Serie von ST 2110/IPMX-fähigen Baseband-Konvertern und Encodern/Decodern,
welche die Konvertierung von IP-Signalen im Standard SMPTE ST 2110 zu und von HDMI, HDBaseT oder SDI ermöglichen.

ConvertIP wurde für eine Vielzahl von Anwendungen entwickelt und erleichtert die Codierung, Anzeige, Überwachung und Übertragung von 4K-Signalen über 1G- bis 25G-Netzwerke mit extrem geringer Latenz. ConvertIP unterstützt Kupfer- und Glasfasernetzwerke sowie mehrere Codecs, darunter Colibri und JPEG XS, um komprimierte und unkomprimierte Videoübertragung zu ermöglichen.

Verschiedene Computerquellen speisen HDMI-Videos für das Streaming von Liedtexten, bewegten Hintergründen und anderen Inhalten über das Netzwerk ein. In einigen Setups wird ein Live-Kamera-Feed an den Projektor hinter dem Lautsprecher gesendet. Durch den Einsatz mehrerer 1G-Switches kann das System den Videostream per Multicast an Endpunkte in mehreren Räumen senden.

Setup der Matrox-Converter mit Konvertern und Encodern/Decodern
Setup der Matrox-Converter: Matrox ConvertIP ist eine Serie von ST 2110/IPMX-fähigen Baseband-Konvertern und Encodern/Decodern, die die Konvertierung von SMPTE ST 2110 IP-Signalen zu und von HDMI, HDBase oder SDI ermöglichen

ConvertIP komprimiert mithilfe von Colibri Videos, ohne deren visuelle Qualität zu beeinträchtigen oder merkliche Verzögerungen zu verursachen, was für die Beteiligung der Gemeinde von entscheidender Bedeutung ist. Diese Konfiguration stellt sicher, dass ein oder mehrere Endpunkte, einschließlich Projektoren und Anzeigemonitore, Full-HD-Videos empfangen können und sich bei sich ändernden Serviceanforderungen flexibel verschieben und neu konfigurieren lassen.

Fazit & Ausblick

Tobias Becker, einer der Netzwerkingenieure und Berater für das Projekt, betont, dass die hochwertige Komprimierung von ConvertIP „einen Stream mit geringer Latenz in einem einfachen Netzwerk“ bietet. Das sei ideal für Umgebungen mit minimaler technischer Infrastruktur. „Jede Woche können sich die Freiwilligen auf ein System verlassen, das einfach funktioniert“, freut sich Becker.

Die gewählte Konfiguration ist seit über zwölf Monaten ohne Probleme und mit nur minimalen Anpassungen in Betrieb, was sowohl ihre Zuverlässigkeit als auch ihre Anpassungsfähigkeit beweist. Das vernetzte AV-Backbone der Kirche macht dedizierte Leitungen überflüssig und ermöglicht die Skalierbarkeit, um bei Bedarf weitere Endpunkte in anderen Räumen hinzuzufügen, ohne dass eine Neuverkabelung erforderlich ist.

Quelle: COM! – Das Computer Magazin