KI-Skalierung bleibt ein Engpass – Agentic AI steht in den Startlöchern

Die Skalierung erfolgreicher KI-Proof-of-Concepts gelingt bislang nur wenigen Unternehmen. Agentic AI weckt hohe Erwartungen, jedoch dominieren Unsicherheiten bei Haftung, Resilienz und Integration. So lauten zwei zentrale Ergebnisse der Lünendonk-Studie „AI Transformation – Von der Experimentierphase zur produktiven Skalierung“.

Frauenkopf mit futuristischer Anmutung als Symbolbild für Künstliche Intelligenz(Bild: Lünendonk)

Die Studie macht bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung aus. Vielen Unternehmen gelinge es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren.

Die Ursachen sieht die Studie vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie.

Gleichzeitig kündigt sich laut Lünendonk mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen demnach bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

Skalierung als zentrale Herausforderung

Proofs of Concept haben sich als beliebtes Werkzeug etabliert, um KI-Anwendungsfälle zu testen. Doch nur 30 Prozent der Unternehmen schaffen es der Lünendonk-Studie zufolge derzeit, mehr als 25 Prozent der entwickelten KI-Prototypen in den operativen Einsatz zu überführen.

Als erfolgsentscheidende Faktoren hat die Studie eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit, klare Verantwortlichkeiten und einen definierten Geschäftsnutzen ausgemacht. Sechs von zehn Unternehmen betonen zudem, dass realistische Erwartungen an die Leistungsfähigkeit von KI entscheidend seien.

Mit zunehmendem Reifegrad setzen Unternehmen stärker auf organisatorische Rahmenbedingungen als auf Technik allein: 86 Prozent der fortgeschrittenen Anwender integrieren IT und Fachbereiche frühzeitig in Pilotprojekte.

Chart mit Tortengrafiken zum Einsatz von KI-Agenten
Noch kein Standard: Nur vier von zehn Unternehmen setzen KI-Agenten und autonome KI ein (Bild: Lünendonk & Hossenfelder GmbH)

Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

Insbesondere Agentic AI rückt als Schlüssel für die nächste Stufe der Automatisierung zunehmend in den Fokus. Autonome KI-Agenten sollen komplexe Aufgaben selbstständig planen, Entscheidungen treffen und ausführen, ohne dass eine permanente Nutzeraufsicht erforderlich ist. Derzeit befinden sich 20 Prozent der befragten Organisationen in der Testphase, weitere 18 Prozent setzen Agentic AI bereits gezielt ein.

Großes Potenzial sehen die Entscheider in Backoffice-Funktionen, Cybersecurity sowie im Kundenservice. Herausforderungen bestehen jedoch in der Systemintegration, der Datenverfügbarkeit und der Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen. Damit bleibt Agentic AI vorerst ein Zukunftsversprechen, das klare Governance-Strukturen und standardisierte Schnittstellen erfordert.

Für die Lünendonk-Studie „AI Transformation – Von der Experimentierphase zur produktiven Skalierung“ wurden 150 IT- und Business-Verantwortliche mittelständischer und großer Unternehmen aus diversen Branchen befragt. Die Studie wurde in fachlicher Zusammenarbeit mit Gofore, Materna, QAware, Randstad Digital und Senacor realisiert und steht ab sofort zum kostenfreien Download bereit.

Quelle: COM! – Das Computer Magazin