Mit der feierlichen Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame de Paris im Dezember 2024 fand eines der ehrgeizigsten Restaurierungsprojekte der jüngeren Geschichte seinen Abschluss. Neben der handwerklichen und architektonischen Rekonstruktion spielte modernste AV-Technologie eine Schlüsselrolle – umgesetzt von der Groupe Novelty, dem französischen Marktführer für professionelle Veranstaltungstechnik und Systemintegration. Als Hauptintegrator zeichnete Novelty Paris für die audiovisuelle Ausstattung verantwortlich.
Gemeinsam mit Schwesterfirmen wie De Préférence und Dushow TV schuf das Unternehmen eine hochmoderne Infrastruktur, die sich nahtlos in das historische Bauwerk integriert. Das Projekt umfasste ein neues Beschallungs- und Broadcast-System, Glasfaser- und Netzwerk-Infrastruktur, Live- und Streaming-Lösungen sowie eine komplexe Lichtinstallation für die Wiedereröffnungsfeierlichkeiten.
Ein besonderes Augenmerk lag auf dem diskreten Einbringen der Technik in das Weltkulturerbe. Alle Befestigungen mussten nicht-invasiv erfolgen, während die AV-Integration den Anforderungen eines modernen, digital vernetzten Gotteshauses gerecht werden sollte.
Im gesamten Gebäude installierte Novelty eine Full-Fibre-Infrastruktur mit Kapazität für künftige Erweiterungen. Eine Dual-Spine-Leaf-Netzwerktopologie unterstützt Audio- und Video-Workflows über die Protokolle Milan-AVB, Dante und NDI, was eine synchrone Übertragung mit niedriger Latenz ermöglicht. Sechs 19-Zoll-Racks in den Tribünen und ein weiteres im Erdgeschoss bilden das Rückgrat der Tonverteilung. Eingesetzt wurden L-Acoustics LA-2Xi und LA7-16i Endstufen mit nativer Milan-AVB-Kompatibilität sowie DiGiCo-Mikrofonvorverstärker für Ambient- und Orgelmikrofone.
Beschallung von L-Acoustics, Funkübertragung mit Sennheiser Spectera
Die Beschallung basiert auf 128 Lautsprechern von L-Acoustics, darunter KIVA im Hauptschiff und über den Chorstühlen, SYVA- und SOKA-Säulenlautsprecher sowie 5XT- und X4i-Modelle für Nahfeldbereiche. Positionierung, Neigung und Ausrichtung wurden individuell angepasst, um die denkmalgeschützte Architektur zu respektieren und eine gleichmäßige Abdeckung sicherzustellen.
Für die Sprachübertragung kamen 20 Schoeps CCM4 sowie ein Sennheiser MEB-114 SW am Altar zum Einsatz. Die Installation wurde so konzipiert, dass sie auch für Live-Musik, Chorauftritte und TV-Produktionen genutzt werden kann. Ein besonderes Highlight war die weltweit erste Festinstallation von Sennheisers Spectera, dem neuen bidirektionalen digitalen Breitband-Funksystem. Es ermöglicht die Verwaltung von Mikrofon-, IEM- und Steuerdaten auf einem einzigen RF-Kanal – was Platz spart, die Zuverlässigkeit erhöht und die Setup-Zeit verkürzt.
Für den französischsprachigen katholischen Fernsehsender KTO installierte Novelty acht Panasonic AW-UE150 PTZ-Kameras sowie drei weitere für Onsite-Feedback und Streaming. Ein Panasonic AV-UHS500 4K Live-Switcher und ein Blackmagic ATEM 4 M/E Constellation 4K steuern die Bildmischung. Die Signale werden über Glasfaser an das KTO-Studio am Pariser Stadtrand übertragen. Zehn NEC-Displays (43 Zoll) wurden im Kirchenschiff platziert, um auch den hinteren Sitzreihen optimale Sicht zu ermöglichen.

Spektakuläre Inszenierung der Wiedereröffnung
Neben der Festinstallation der AV-Technik verantwortete die Groupe Novelty auch die technische Umsetzung der Wiedereröffnungszeremonie – inklusive Licht, Ton, Video und Stromversorgung. Mehr als 200 Scheinwerfer von Martin, Elation und Robe, ergänzt durch 200 Geräte von Astera, Martin, Robe und ARRI, tauchten die Kathedrale in goldenes Licht. Die Steuerung erfolgte über MA Lighting grandMA3.
Die Stromversorgung wurde von Magnum Power über sieben Generatoren auf einem Lastkahn in der Seine sichergestellt. Auf dem Vorplatz errichtete Novelty ein 1.400 m² großes Festzelt, in dem internationale Gäste und Medienvertreter die Feierlichkeiten verfolgen konnten. Für Zuschauer entlang der Seine wurden LED-Screens und Lautsprechersysteme installiert. Insgesamt kamen 24 Sattelschlepper voll AV-Technik zum Einsatz.
„Dieses Projekt zählt zu den prestigeträchtigsten, die wir je durchführen durften“, resümiert Jacques de La Guillonnière, Gründungspräsident der Groupe Novelty. „Es zeigt, wie die unterschiedlichen Kompetenzen innerhalb unserer Gruppe zusammenwirken, um ein Projekt von solcher Komplexität und Symbolkraft zu realisieren.“













































































































































































