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Kunstgeschmack beugt sich sozialen Faktoren

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Massenpsychologie am Beispiel Jan Bockelsons

Der Begriff Massenhysterie oder auch Massenwahn bezeichnet eine starke emotionale Erregung in großen Menschenmengen. Auch massenhaft auftretende Ängste etwa die Kommunistenangst im McCarthyismus werden als Massenhysterie bezeichnet.
In »Jan Bockelsons Geschichte eines Massenwahns« geht es zunächst um eine Massenhysterie in der Zeit des Umbruchs vom Mittelalter zur Neuzeit, die in Münster (Westfalen) stattfand, aber bis in die heutige Zeit hineinwirkt durch ihren Einfluß auf den Lauf der Geschichte. Die Tragik, die jenem Massenphänomen auf dem Fuße folgte, hat der Autor Friedrich Reck-Malleczewen mit erschreckender Detailgetreue und vielen Originalzitaten beschrieben. Seine Bezüge zu Massenwahnereignissen späterer Jahrhunderte zeigen, daß es sich keineswegs um einen Einzelfall der Geschichte handelte.
Zum näheren Verständnis, was es mit dem Phänomen des Massenwahns auf sich hat, enthält diese Ausgabe eine Einführung von Sigmund Freud und einen Anhang mit weiteren Beispielen über Massenhysterieereignisse der neuesten Zeit.

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Ob Peter Paul Rubens oder Damien Hirst – über Kunst lässt sich trefflich streiten. Wissenschafter von der Fakultät für Psychologie der Universität Wien haben nun in einer Reihe von Experimenten nachgewiesen, dass der individuelle Kunstgeschmack auch von sozialen Faktoren abhängig ist. Die persönliche Bewertung von Kunst wurde davon beeinflusst, wem das Werk sonst noch gefällt – oder eben nicht. Und auch der Wert, den ein Gemälde am Kunstmarkt erzielt, bestärkte das subjektive Empfinden, wie sehr uns ein Kunstwerk anspricht. Die Studie wurde kürzlich im internationalen Journal „Psychology of Aesthetics, Creativity and the Arts“ veröffentlicht.
Quelle: Pressemitteilungen – idw – Informationsdienst Wissenschaft