TeamViewer präsentiert KI-Agent „Tia“ für autonome IT-Diagnose und Fehlerbehebung

TeamViewer hat auf der Microsoft Ignite den KI-Agenten „Tia“ vorgestellt – ein weiterer bedeutender Schritt hin zu automatisiertem IT-Support. Tia ist in die Plattform TeamViewer ONE integriert und soll IT-Störungen eigenständig innerhalb zuvor definierter Richtlinie diagnostizieren und beheben. Ziel ist es, Ausfallzeiten zu reduzieren und Support-Teams spürbar zu entlasten.

Symbolbild für IT-Probleme. Hände umgreifen Kugel mit Smartphone, Notebook und einem Anwender auf blauem Hintergrund(Bild: Teamviewer)

Der Agent analysiert kontinuierlich Geräte- und Sitzungsdaten, erstellt Handlungsempfehlungen oder generiert automatisierte Skripte. Routineprobleme wie Login- oder Konfigurationsfehler sowie Performance-Einbrüche lassen sich so automatisch lösen, während komplexere Fälle weiterhin unter Aufsicht der IT bleiben.

Technisch basiert Tia auf einem Multi-Agenten-Framework: Spezialisierte Module für Performance, Konnektivität, Anwendungssupport und Account-Management arbeiten zusammen, tauschen Informationen aus und erweitern die Diagnosemöglichkeiten.

Der KI-Agent ist Teil von TeamViewers Strategie für Autonomous Endpoint Management, in dem Systeme weitgehend selbstständig agieren und nur punktuell menschliche Eingriffe benötigen. „Tia bringt uns einen großen Schritt näher hin zu einem Arbeitsplatz, an dem Technologie einfach funktioniert“, erklärt Mei Dent, Chief Product and Technology Officer bei TeamViewer. „Die Zukunft der IT ist von KI-Agenten geprägt – intelligente Systeme, die kontextbasiert lernen und so die Produktivität steigern.“

The Impact of Digital Friction

Wie notwendig solche Tools wie Tia sind, macht eine kürzlich veröffentlichte TeamViewer-Studie klar. Sie zeigt, wie stark technische Störungen die Leistungsfähigkeit internationaler Unternehmen heute beeinträchtigen. Demnach haben 42 % der weltweit befragten Firmen bereits Umsatz verloren, weil IT-Systeme nicht zuverlässig funktionieren. In Deutschland berichten 33 % der Unternehmen von entsprechenden Einbußen, 36 % sprechen von verzögerten Projekten und Prozessen.

Für den Report „The Impact of Digital Friction“ wurden 4.200 Beschäftigte und Führungskräfte aus neun Industrieländern befragt, darunter 400 aus Deutschland. Die Ergebnisse zeigen: „Digitale Reibung“ kostet Mitarbeitende durchschnittlich 1,3 Arbeitstage pro Monat. 80 % der Befragten verlieren regelmäßig produktive Zeit durch langsame Systeme, Softwarefehler oder unklare Zuständigkeiten im Support.

Neben den wirtschaftlichen Folgen wirken sich die Probleme zunehmend auf die Mitarbeiterbindung aus. 40 % der deutschen Teilnehmer sehen einen Zusammenhang zwischen IT-Störungen und steigender Fluktuation, 36 % berichten von sinkender Zufriedenheit – und 21 % haben bereits über einen Jobwechsel nachgedacht.

TeamViewer-CEO Oliver Steil warnt vor unterschätzten Auswirkungen: „Technologie ist zentraler Bestandteil jedes modernen Unternehmens. Wenn sie schlecht funktioniert, leidet die Effizienz ebenso wie die Wettbewerbsfähigkeit.“

Trotz der Herausforderungen blicken viele Firmen optimistisch nach vorn: 48 % der Befragten erwarten, dass KI künftig dazu beitragen wird, IT-Probleme zu reduzieren und Abläufe deutlich zu verbessern. Tia soll dazu ein wichtiger Schritt sein.

Quelle: COM! – Das Computer Magazin