Filbingers Think Tank: Was damals rechts war

Räumliche Nähe zur Macht sichert noch nicht den Zugang zum Machthaber: 1999 verlegte das Studienzentrum Weikersheim seine Geschäftsstelle nach Berlin und bezog am Pariser Platz 6a Büroräume, von deren Balkon man die Quadriga des Brandenburger Tors und die Reichstagskuppel sieht. Hans Filbinger sagte zur Eröffnung, der Verein sei „im Zentrum des politischen Geschehens“ angekommen. Der Herr im hellen Anzug links ist Hans Schwenke (1934 bis 2023), in der DDR Agit-Prop-Funktionär in der Sportpolitik und SED-Mitglied, nach 1990 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, zunächst für die Vereinigte Linke, dann in der FDP-Fraktion, und Vorsitzender des Vereins Bürgerkomitee 15. Januar, der sich gegen die Zerstörung der Stasi-Akten engagierte. Im Februar 2000 kandidierte er vergeblich als Kandidat des nationalliberalen Flügels für den Landesvorsitz der Berliner FDP.

Als nach 1982 die Wende unterblieb, produzierten ihre Denkfabrikanten nur noch für die Nische: Josefine Preißler hat die lehrreiche Geschichte des Studienzentrums Weikersheim erforscht.

Quelle: FAZ.de