Wi-Fi 6E / Wi-Fi 7: Wann lohnt ein Wechsel?

Nach der Einführung von Wi-Fi 6E im Jahr 2020 bereiten sich Technologieunternehmen jetzt verstärkt auf die weltweite Einführung von Wi-Fi 7 vor. Für Firmen, die bisher nicht auf Wi-Fi 6E umgestiegen sind, stellt sich die Frage, ob sie mit der Umstellung auf Wi-Fi 7 warten sollten.

WiFi-Visual(Bild: Shutterstock,)


Inhalt dieses Grundlagen-Artikels:


Es gibt keine eindeutige Antwort auf diese Frage, denn sie hängt von den konkreten Gegebenheiten, Bedürfnissen und Zielen der Netzwerkarchitektur einer Organisation ab. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich einige gravie­rende Unterschiede zwischen Wi-Fi 6E und 7, die es bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen gilt. Ebenso ratsam ist es, den Zeitpunkt des Wechsels auf einen neuen Wireless-Standard gründlich zu bedenken.

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Vor- und Nachteile beider Technologien

Wi-Fi 6E arbeitet zusätzlich zu den bestehenden 2,4- und 5-GHz-Bändern im 6-GHz-Band, das mehr verfügbare Frequenzen zur Verfügung stellt und weniger störanfällig ist. Damit bietet es eine bessere Ausnutzung der verfüg­baren Frequenzen und weniger Interferenzen, was schnel­lere Datenübertragungsgeschwindigkeiten, eine höhere Netzwerkeffizienz und geringere Latenzzeiten bedeutet.

Der neue Wireless-Standard Wi-Fi 7 befindet sich noch in der Entwicklungsphase, soll aber dank fortschrittlicher Technologien erhebliche Zugewinne bei der Datenüber­tragungsgeschwindigkeit zwischen mehreren Geräten, der Netzwerkkapazität und der Zuverlässigkeit der Verbin­dung mit sich bringen: MIMO (Multiple Input, Multiple Output) mit räumlichem Multiplexing ermöglicht eine höhere Kapazität und verbessert die Datenqualität bis zu 30 Gbit/s. Hierfür verwendet es mehrere Antennen und

sendet mehrere Datenströme über dieselbe Funkfrequenz, so dass mehrere Geräte gleichzeitig verbunden sein kön­nen. Die Effizienz der Datenübertragung sollen fortschritt­liche Codierungsschemata steigern. Zusätzlich wird die Datenübertragung durch Beamforming optimiert, das die Funkwellen direkt auf die Empfängergeräte ausrichtet. Aufgrund dieser Fähigkeiten wird Wi-Fi 7 voraussichtlich den Energieverbrauch für mobile Geräte reduzieren und so die Batterielaufzeit deutlich verlängern können.

Wi-Fi 7 wird eine fast dreimal höhere Geschwindigkeit bis zu 30 Gbit/s und eine höhere Reichweite als Wi-Fi 6 aufweisen und somit WLAN in einem viel größeren Be­reich verfügbar machen. Gerechnet wird des Weiteren mit verbesserten Sicherheitsmechanismen und Verschlüs­selungsstandards, die die drahtlose Kommunikation vor Bedrohungen und Angriffen schützen.

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Der Zusatz E und seine Vorteile für Unternehmen

Der Wireless-Standard bietet Zugang zu größeren Kanal­breiten von bis zu 160 MHz, was eine gesteigerte Band­breite und höhere Datenraten ermöglicht. Mit Wi-Fi 6E profitieren Nutzer somit von höheren Geschwindigkeiten und „flüssigeren“ Streaming/Videokonferenzen. Für bes­sere Verbindung in Ballungszentren und Großstädten nutzt es zusätzlich das 6-GHz-Frequenzband, das weniger Störungen und Interferenzen aufweist, wodurch die Netz­werkstabilität und -leistung gesteigert wird. Dies ist für Unternehmen wichtig, die im laufenden Betrieb viele drahtlose Geräte gleichzeitig mit Daten versorgen müssen.

Beleuchtete Großstadt mit WiFi-Visualisierung
Wi-Fi 6E arbeitet zusätzlich im 6-GHz-Band, das mehr verfügbare Frequenzen zur Verfügung stellt und weniger störanfällig ist. Das führt zu schnelleren Datenübertragungsgeschwindigkeiten, einer höheren Netzwerkeffizienz und geringeren Latenzzeiten.

Die höhere Netzwerkkapazität hilft Unternehmen dabei, eine größere Anzahl von IoT-Geräten zu integrieren. Dies ermöglicht die Implementierung intelligenterer und auto­matisierter Lösungen, die zur Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung beitragen können. Nicht außer Acht gelassen werden darf auch, dass die Einführung von Wi-Fi 6E für die maximale Geschwindigkeit neue Endgeräte benötigt. Unternehmen müssen daher ihren bestehenden Geräte­pool aktualisieren, um sicherzustellen, dass sie die volle Leistung von Wi-Fi 6E ausschöpfen können.

Die höhere Geschwindigkeit und flüssigere Übertragung von Daten durch Wi-Fi 6E bietet Unternehmen neue An­wendungsmöglichkeiten und deren Kunden ein schnelleres wie auch zuverlässigeres WLAN, was zu einer insgesamt höheren Anwenderzufriedenheit führt. Die erweiterten Möglichkeiten für Unternehmen reichen von weiterentwickelten VoIP-Kommunikationssystemen bis hin zu rei­bungsloseren Videoübertragungen und der Unterstüt­zung anspruchsvollerer Anwendungen, die eine schnelle und stabile Datenübertragung erfordern. Ein fortschrittliches Unternehmen kann sich somit mit dem Angebot einer modernen und leistungsstarken drahtlosen Verbin­dung gegenüber seinen Kunden und Mitarbeitern positiv darstellen. Nicht zuletzt bedeutet die frühzeitige Aufrüs­tung auf Wi-Fi 6E, zum Beispiel mit dem „Multigigabit Access Points mit Wifi 6e“, auch einen Vorteil im Wettbewerb mit anderen Unternehmen.

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Höheres Leistungsspektrum durch Wi-Fi 7 erwartet

Wi-Fi 7 ist die nächste Generation des drahtlosen Stan­dards für WLAN-Netzwerke. Dieser verwendet komplexe mathematische Algorithmen zur Kodierung und Dekodie­rung von Daten, so dass Wi-Fi 7 mehr Informationen pro Sekunde übertragen kann, was die Geschwindigkeit des WLAN erhöht. Es wird erwartet, dass Wi-Fi 7 die drahtlose Kommunikation revolutionieren und den Nutzern im Ver­gleich zum „älteren“ Standard ein nochmal verbessertes WLAN ermöglichen wird, was einige Experten zu dem Vergleich veranlasst, von einer einspurigen, geschwindig­keitsbegrenzten Straße auf eine mehrspurige Autobahn zu wechseln.

Es ist wichtig zu wissen, dass trotz der Einführung von Wi-Fi 7 viele Geräte noch über Jahre hinweg nicht mit dem neuen Standard kompatibel sein werden. Da­her müssen Unternehmen eruieren, welche Netzwerkanforderungen sie haben und wie die Kompatibilität ihrer Geräte damit zusammenhängt. In stark frequen­tierten Gebäuden wie Schulen, Flughäfen und Stadien wird die größte Herausforderung für die Vernetzung unweigerlich die Überlastung der Funkkanäle sein. Dies ist eine Situation, in der zu viele Geräte dasselbe Frequenz­band nutzen, was zu Störungen und Leistungseinbußen führt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, sollten sich Organisationen für Wi-Fi 6E entscheiden, das dar­auf ausgelegt ist, die Überlastung des Frequenzspektrums durch den Einsatz fortschrittlicherer Technologien zur effizienteren Verwaltung des Netzwerkverkehrs zu beheben.

Hörsaal
Mit Wi-Fi 6E oder Wi-Fi 7 steigt die Netzwerkkapazität, was den Nutzern zugute kommt.

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Entscheidungskriterien für die passende Netzwerk-Technologie

Wer dagegen eine Aufrüstung seiner Geräte plant und höhere Geschwindigkeiten und erhöhte Sicherheit benö­tigt, wie etwa in Bürogebäuden, sollte seine aktuellen Wi-Fi-Leistungsstandards abwägen und überlegen, ob es sinnvoll ist, bis zur flächendeckenden Einführung von Wi-Fi 7 zu warten. Wi-Fi 6E stellt bereits einen deutlichen Zugewinn gegenüber früheren WLAN-Standards dar und bietet viele unmittelbare Vorteile wie etwa schnellere Da­tenübertragungsgeschwindigkeit, verbesserte Netzwerkeffizienz und geringere Latenzzeiten. Es ist auch mit älte­ren WLAN-Standards kompatibel, so dass Geräte weiter­hin mit dem vorhandenen Netzwerk funktionieren. Wie erwähnt, wird Wi-Fi 7 bei Verfügbarkeit deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten, Netzwerkkapazitäten und Stabilitätswerte ermöglichen. Es ist jedoch nicht in jedem Fall notwendig, sofort aufzurüsten, wenn das aktuelle Wi-Fi-6E-Netzwerk alle gestellten Anforderungen bereits erfüllt.

Eine Aufrüstung auf Wi-Fi 7 kann in der Zukunft sinn­voller sein, wenn mehr Geräte den neuen Standard unter­stützen und ein Bedarf an schnelleren und zuverlässige­ren Verbindungen besteht. In der Zwischenzeit sollten Unternehmen die vielen Vorteile von Wi-Fi 6E nutzen und damit sicherstellen, dass ihr Netzwerk auf dem neuesten Stand der derzeitigen Technik ist.

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Über Kevin Drinkall – Director, Marketing & GTM Strategy EMEA bei Zyxel

Kevin Drinkall
Kevin Drinkall

Kevin Drinkall – ausgewiesener Netzwerk- und Lösungsexperte – ist seit über 20 Jahren in der IT-Branche tätig. Er startete seine Laufbahn als Linux-Engineer und war bereits frühzeitig an gro­ßen Systemintegrationen und Webentwicklungs­projekten beteiligt. Im Anschluss war er als Technischer Direktor bei Vixsoft Systems und Quicklime Communications tätig, wo er umfangreiche Erfah­rungen in den Bereichen Wireless-Kommunikation, Netzwerklösungsarchitektur und innovative Techno­logien sammeln konnte. Kevin kam 2015 zu Zyxel, wo er als Technical Presales Engineer begann. Weitere Positionen waren Enterprise Wireless and Cloud Market Development Manager für EMEA sowie EMEA Market Developer Manager Cloud & Customer Experience. Seit Dezember 2021 ist er als Director für das Marketing und die GTM-Strategie in der EMEA-Region verantwortlich.

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Quelle: COM! – Das Computer Magazin